Auch Rentenfonds werden als Alternative zu Tagesgeldkonten gehandelt, wenn Anleger sichere und zuverlässige Renditen erwirtschaften möchten. Tatsächlich stehen Rentenfonds ja in dem Ruf, eine der sichersten Geldanlage zu sein. Der Grund: Rentenfonds investieren ausschließlich in festverzinsliche Wertpapiere mit geringem Risiko, wie beispielsweise Pfandbriefe oder sichere Staatsanleihen. So fließen kalkulierbare Zinsen in den Fonds, die durch zusätzliche An- und Verkäufe der Papiere eine solide Gesamtrendite einbringen. Soweit die Theorie.
In der Praxis aber haben Rentenfonds vor allem in Zeiten steigender Zinsen ein Problem: Denn die Anleihen im Fondsvermögen verlieren an Wert, wenn sie unter dem aktuellen Zinsniveau liegen. Wer will eine Anleihe mit 1,50% Zinsen kaufen, wenn es – vielleicht sogar vom gleichen Emittenten – auch 2,50% Zinsen gibt?
Zudem haben Rentenfonds ein Kursrisiko, das immer wieder vernachlässigt oder vergessen wird. Denn der Anlageerfolg eines Rentenfonds hängt sowohl mit der Zusammenstellung der im Fonds enthaltenen Papiere als auch mit der Laufzeit dieser Papiere zusammen. So können Papiere bestimmter Regionen oder Branchen auch schnell stark an Wert verlieren, was die Rendite des Fonds drückt.
Wie bei den Geldmarktfonds hängt auch der Erfolg der Rentenfonds von der Kostenstruktur des Fonds ab. Teure Aufschläge beim Kauf und eine hohe jährliche Managementgebühr können den Gewinn aus den Fonds deutlich unter die Rendite drücken, die Tagesgelder ganz ohne Kursrisiko erwirtschaften. Daher gilt: Prüfen Sie das Kleingedruckte sehr genau und fragen Sie Ihren Berater nach anfallenden Kosten und Gebühren.
Rentenfonds sind nur bedingt eine Alternative zum Tagesgeld, denn das Kursrisiko schließt eine tägliche Verfügbarkeit aus, zudem ist die Rendite bei vielen Fonds kaum besser als beim Tagesgeld. Nur wenn tatsächlich längerfristig auf das Kapital verzichtet werden kann und der Anleger die Zeit hat, Kursschwankungen auszusitzen, können erfolgreiche Rentenfonds eine bessere Rendite als Tagesgelder bieten.