Erfahren Sie auf dieser Seite alle wichtigen Informationen zum Tagesgeld der Bigbank.
Dem Namen nach scheint es sich bei der Bigbank um ein großes Kreditinstitut zu handeln. Tatsächlich leitet sich die Bezeichnung jedoch vom früheren Unternehmensnamen „Balti Investeeringute Grupp“ ab. Damit lässt sich der Ursprung des Finanzinstitutes im Baltikum verorten. Beim Bigbank Tagesgeld winken überdurchschnittliche Zinsen – nicht nur für Neukunden.
Die Gründung der Bigbank erfolgte 1992 in Tartu. Noch heute hat das Unternehmen seinen Sitz in der zweitgrößten estnischen Stadt. In den folgenden Jahren konzentrierte sich der Finanzdienstleister zunächst auf die Expansion im Baltikum und bald auch in andere Länder. Bereits seit 2009 ist die Bigbank in Deutschland aktiv und aktive Tagesgeld-Anleger dürfte die Bank bereits bekannt sein. Während sie jedoch in einigen Staaten auch Filialen betreibt, tritt sie in der Bundesrepublik als reine Direktbank auf. Hierzulande konzentriert sich das Finanzunternehmen derzeit auf Fest- und Tagesgeldkonten. Auf anderen Ländermärkten ist das Angebot hingegen breiter, wobei auf dem Heimatmarkt Kredite und Darlehen einen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bilden. Nach eigenen Angaben hat die Bigbank rund 123.000 aktive Kunden und beschäftigt 464 Mitarbeiter. Im Jahr 2021 überstieg die Bilanzsumme mit 1,15 Milliarden Euro erstmals die Marke von einer Milliarde Euro – eine Verdoppelung in nur zwei Jahren. 2022 kletterte dieser Betrag sogar auf fast 1,44 Milliarden Euro.
Neukunden erhalten bei der Bigbank derzeit 3,85% Zinsen aufs Tagesgeld. Dabei handelt es sich um einen Sonderzinssatz, der für sechs Monate ab Kontoeröffnung garantiert ist. Danach erfolgt die Verzinsung mit dem variablen Standardzinssatz für Tagesgelder. Dieser ist mit aktuell 3,00 Prozent immerhin überdurchschnittlich hoch. Bei anderen Tagesgeldanbieter fällt nach Ablauf der Zinsgarantie in der Regel deutlich stärker. Somit ist das Bigbank Tagesgeld auch dauerhaft lukrativ und nicht nur für wenige Monate interessant.
Die Auszahlung der Tagesgeldzinsen erfolgt von der Bigbank 1x pro Jahr, zum 31. Dezember. In diesem Bereich können andere Banken mit einer monatlichen Zinszahlung (beispielsweise J&T Direktbank oder Renault Bank direkt) mehr überzeugen.
Maximal verzinst die Bigbank Guthaben bis 100.000 Euro. Theoretisch können Sie auch mehr als 100.000 Euro auf dem Konto einzahlen, erhalten hierfür allerdings keine Zinsen. Auch aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Grenze von 100.000 Euro nicht überschreiten, wie Tagesgeld.org weiter unten in diesem Artikel erläutert.
Da Estland seit 2011 Teil des Euroraums ist, führt auch die estnische Bigbank Tagesgeldkonten in Euro. Dadurch entfällt für deutsche Anleger grundsätzlich ein Währungsrisiko. Alle Einlagen sind gemäß EU-Richtlinien durch ein gesetzliches Sicherungssystem in einem Volumen von 100.000 Euro pro Person geschützt. 2021 verfügte der estnische Sicherungsfonds über Mittel in Höhe von 268 Millionen Euro. Das würde zwar allein nicht reichen, sämtliche Anlegerinnen und Anleger im Insolvenzfall zu entschädigen, macht aber in Relation zu den Kundeneinlagen der Bigbank – das waren laut Geschäftsbericht im dritten Quartal 2022 knapp 1,25 Milliarden Euro – immerhin ein gutes Fünftel aus. Das mag wenig klingen, ist im Vergleich aber eher überdurchschnittlich und ein allgemeines Konstruktionsproblem der Sicherungsfonds.
Weitere Sicherungsmechanismen bietet die estnische Bank nicht. Zudem besitzt das Finanzinstitut keine offizielle Bewertung von einer der führenden Ratingagenturen – was angesichts der Unternehmensgröße aber auch nicht verwundert. Relevant kann allerdings das Länderrating für Estland sein, da Staaten in der Vergangenheit immer wieder in Schwierigkeiten geratene heimische Banken gestützt haben. Hier vergibt sowohl Fitch als auch Standard & Poor´s aktuell die Note AA-, während Moody´s das Land mit Aa1 bewertet. Damit schätzen diese Agenturen Estland insgesamt als guten Schuldner ein. Wichtiger ist aber ein direkter Blick in die aktuellen Geschäftsberichte der Bigbank. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 konnte die estnische Bank einen Nettogewinn in Höhe von 21,3 Millionen Euro verbuchen und arbeitete auch zuvor schon länger profitabel. Darüber hinaus war die Eigenkapitalausstattung mit 199,2 Millionen Euro nicht nur gut, sondern lag zudem 8,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
Das Tagesgeldangebot der Bigbank ist für Neukunden und für 6 Monate mit 3,85% eines der besten Konten am Markt. Auch ab dem siebten Monat (dann mit 3,00% Zinsen) kann das Angebot weiter überzeugen, auch wenn dieses nicht mehr ganz so renditestark ist wie zuvor. Das estnische Finanzinstitut reiht sich in die Riege von mehreren Anbietern ein, die derzeit einen Tagesgeldzins in Höhe mehr als 3,00 Prozent offerieren. Einige Wettbewerber legen hier allerdings im Tagesgeld-Vergleich noch eine kleine Schippe drauf.
Weil die Zinszahlung nur einmal pro Jahr erfolgt, entsteht kein zusätzlicher unterjähriger Zinseszinseffekt. Zudem ist die Zinszahlung auf Anlagebeträge bis 100.000 Euro gedeckelt. Dafür ist der Standard-Tagesgeldzins mit 3,00 Prozent überdurchschnittlich hoch. Wenn Sie also bereits alle höher verzinsten Neukundenangebote ausgeschöpft haben oder das ewige Hin- und Herwechseln leid sind, könnte das Angebot etwas für Sie sein. Dank des gesetzlichen Einlagensicherungsfonds sind Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kundin bzw. Kunde geschützt. Zusätzliche Sicherheit versprechen die derzeit positive ökonomische Lage der estnischen Bank sowie die guten Länderratings für Estland.