Erfahren Sie auf dieser Seite alle wichtigen Informationen zum Tagesgeld der Advanzia Bank.
Deutsche Anleger können nicht nur im Inland attraktive Tagesgeldangebote finden. Mit der Advanzia Bank offeriert auch eine ausländische Direktbank überdurchschnittlich hohe Zinsen auf Tagesgeld. Bei dem Angebot gilt es aber vor allem bei geringen Anlagesummen etwas zu beachten. Lesen Sie in diesem Check alle Details zum Advanzia Bank oder springen Sie direkt zu den Vor- und Nachteilen.
Der Sitz der Advanzia Bank befindet sich in Munsbach. Der Name klingt zwar deutsch, liegt aber in Luxemburg. Die Gründung des Unternehmens erfolgte im Jahr 2005. Bis heute liegt der geschäftliche Fokus auf den Bereichen Kreditkarten und Tagesgeld. Um Marktpotenziale auszuschöpfen, setzte die Advanzia Bank schon früh auf eine konsequente Internationalisierung – allerdings als Direktbank ohne die Gründung von Filialen. Bereits 2006 kam es zum Markteintritt in Deutschland. Erst Jahre später folgten mit Frankreich, Österreich, Spanien und Schweden weitere Auslandsmärkte. Ein Großteil des verwalteten Vermögens stammt aus dem deutschsprachigen Raum. Heute beschäftigt die Advanzia Bank rund 200 Mitarbeiter und verwaltete 2021 Einlagen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro.
Die Advanzia Bank offeriert auf Tagesgelder derzeit eine Verzinsung in Höhe von 3,90 Prozent. Allerdings beträgt die Mindestanlagesumme 5.000 Euro. Bei kleineren Beträgen erfolgt überhaupt keine Zinszahlung. Dafür erhalten Kunden auch bei sehr hohen Einlagen die attraktive Verzinsung. Denn der Höchstanlagebetrag beläuft sich auf eine Million Euro. Wegen der monatlichen Zinszahlung ergibt sich sogar ein Zinseszinseffekt. Einige Beschränkungen finden sich jedoch im „Kleingedruckten“. So ist der hohe Tagesgeldzins nur für Neukunden und auch nur für einen Zeitraum von sechs Monaten garantiert. Danach gilt der Standardzinssatz auf Tagesgelder, der aktuell 1,10 Prozent beträgt.
Die Führung der Tagesgeldkonten erfolgt bei deutschen Kunden in Euro. Aus diesem Grund ist ein Währungsrisiko ausgeschlossen. Als in Luxemburg ansässige Bank ist die Advanzia Bank zudem Mitglied im „Fonds de garantie des dépôts Luxembourg“, dem gesetzlichen Einlagensicherungsfonds von Luxemburg. Der garantiert für Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person. Allerdings verfügte der luxemburgische Einlagensicherungsfonds 2021 lediglich über ein Volumen von gut 405 Millionen Euro – das entspricht nicht einmal einem Fünftel der von der Advanzia Bank verwalteten Einlagen. Nichtsdestotrotz ist diese Deckungsquote im Vergleich zu den öffentlichen Einlagensicherungsfonds vieler anderer Länder relativ hoch. Ein weiterer privatwirtschaftlicher Sicherungsmechanismus besteht nicht.
Die Bilanz der Advanzia Bank liest sich positiv. Denn die Direktbank erwirtschaftet eine hohe Eigenkapitalrendite von 31,5 Prozent und wuchs zuletzt jährlich um gut 15 Prozent. Der Nettogewinn 2021 konnte gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf fast 121 Millionen Euro zulegen. Allerdings liegt keine Bewertung der Bank durch eine der großen Ratingagenturen vor. Das ist bei einem solchen – im internationalen Vergleich – eher kleinen Unternehmen aber auch eher die Regel. Dafür erhält Luxemburg beim Länderrating – mit Aaa von Moody's sowie jeweils AAA von Fitch und Standard & Poor´s – Bestnoten. Das kann für Anleger relevant sein, weil Staaten in der Vergangenheit immer wieder auch ohne rechtliche Verpflichtung interveniert haben, um heimische Unternehmen mit Zahlungsschwierigkeiten zu stützen.
Mit einer Verzinsung in Höhe von 3,90% ist das Tagesgeldangebot der Advanzia Bank im aktuellen Zinsvergleich äußerst attraktiv. Die monatliche Verzinsung sorgt zudem für einen Zinseszinseffekt. Dabei gilt der Top-Zins – anders als bei einem Großteil der Konkurrenz – auch für hohe Anlagesummen bis zu einer Million Euro. Von dem hohen Sonderzins auf Tagesgelder können jedoch nur Neukunden profitieren und diese auch nur sechs Monate lang.
Die Advanzia Bank selbst besitzt kein Rating einer der großen Agenturen, ist aber in den letzten Jahren hochprofitabel und verzeichnet dabei ein zweistelliges Wachstum. Einlagen sind durch den staatlichen Einlagensicherungsfonds Luxemburgs bis zu 100.000 Euro pro Person abgesichert. Risikoaverse Anleger sollten bei Einlagen zumindest bis zu diesem Betrag – auch angesichts der exzellenten Bonität von Luxemburg, das bei Schwierigkeiten zusätzlich agieren könnte – auf der sicheren Seite sein. Wer allerdings weniger als 5.000 Euro anlegen möchte, sollte sich unbedingt ein anderes Angebot suchen. Denn erst ab diesem Betrag zahlt die Advanzia Bank Tagesgeldzinsen.