Tagesgeldkonten bieten bei täglicher Verfügbarkeit des Guthabens Zinsen und regelmäßig spezielle Sonderkonditionen für Neukunden. Eine Kündigungsfrist ist beim Tagesgeld ebenso wenig zu beachten, wie eine Mindesteinlage. Dennoch ist die Auswahl des richtigen Angebots für viele Verbraucher nicht immer einfach. Viele Banken überbieten sich gegenseitig in der Höhe der Zinsen, beim Startguthaben oder den Zinsgarantien.
Insbesondere Direktbanken können aufgrund schlanker Kostenstrukturen im Vergleich zu Filialbanken besonders lukrative Konditionen anbieten. Damit Sie im Dschungel der Tagesgeld-Anbieter nicht den Überblick verlieren und ein Konto finden, dass wirklich zu Ihnen passt, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Auswahlkriterien zusammengestellt.
Die Höhe des Zinssatzes bestimmt maßgeblich die Rendite Ihrer Geldanlage. Viele Banken werben mit ihrem Zins in großen Print-Anzeigen oder in Werbespots. Beim Tagesgeld sind die Zins-Konditionen in der Regel nicht garantiert sondern variabel. Die Höhe der Zinsen kann sich also theoretisch täglich ändern.
Neukunden wird oft eine zeitlich befristete Zinsgarantie ausgesprochen, so dass Sie beispielsweise für eine Dauer von 6 Monaten mit garantierten Zinsen rechnen können.
In Punkto Zinsen sollten Sie bei der Auswahl der Bank daher auf folgende Punkte achten:
Falls es sich bei dem Angebot um eine Sonderaktion für Neukunden handelt und der Zins danach drastisch abfällt, sollten Sie über den Wechsel zu einem besseren Anbieter nachdenken. Bei häufigen Wechseln zur jeweils besten Bank spricht man auch von Tagesgeld-Hopping.
Der Termin der Zinszahlung hat bei Tagesgeldern direkten Einfluss auf den Zinseszins-Effekt. Dieser erhöht Ihre Rendite, da die auf das Tagesgeldkonto ausgeschütteten Zinsen zusammen mit dem bestehenden Kapital erneut verzinst werden. Hier gibt es drei Modelle: eine monatliche, eine vierteljährliche und eine jährliche Zinsgutschrift. Für den Zinseszins-Effekt ist die monatliche Zinszahlung die optimale Variante.
Einige Banken werben mit hohen Zinsen, zahlen diese aber nur jährlich aus. Je nach Anlagebetrag könnte sich aber ein niedrigerer Zinssatz mit einer häufigeren Verzinsung mehr für Sie lohnen. Anleger, die hohe Beträge anlegen, sollten tendenziell eine monatliche Zinszahlung bevorzugen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch in diesem Artikel: Tagesgeldzinsen: Vergleich, Berechnung und Hintergründe.
Für Tagesgeldanlagen bestehen bei einigen Banken Vorgaben für die Höhe der Mindest- und/oder Maximaleinlage. Üblicherweise fordern Banken für ein Tagesgeldkonto keine Mindesteinlage, nur in den seltesten Fällen sind beispielsweise Guthaben von 5.000 oder 10.000 Euro für die Kontoeröffnung erfoderlich.
Deutlich häufiger finden sich Klauseln, die das Konto in der Höhe der Einlage beschränken. Hierbei ist zwischen zwei Punkten zu unterscheiden: 1. Ein Höchstbetrag, bis zu dem der hohe Einstiegszins gezahlt wird. Überschreitet das Guthaben des Kontos diese Grenze, wird der darüberliegende Betrag geringer verzinst. 2. Eine Maximaleinlage: Der Betrag, der höchstens auf dem Tagesgeldkonto angelegt werden kann. Die Maximaleinlage liegt in der Regel bei 500.000 bis 1.000.000 Euro und betrifft nur die wenigsten Anleger.
Bei der Auswahl Ihres Tagesgeldkontos sollten Sie also darauf achten, bis zu welchem Guthaben die Zinsen gezahlt werden und welchen Betrag Sie maximal auf dem Konto parken können.
Gelegentlich koppeln Banken ihre Tagesgeld-Angebote an weitere Produkt. Beispielsweise kann die Eröffnung eines Girokontos oder eine Depots erforderlich, um die Top-Zinsen aus der Werbung auch tatsächlich zu erhalten. Hierdurch kann es zu weiteren Einschränkungen kommen, etwa ein Mindestgeldeinang für das Girokonto oder ein bestimmter Gegenwert im Depot.
Wichtig: Schließen Sie keine zusätzlichen Finanzprodukte ab, nur um minimal bessere Konditionen für das Tagesgeldkonto zu erhalten, wenn Sie das Produkt nicht wirklich benötigen. Denken Sie daran, dass ein zusätzliches Girokonto Ihren persönlichen Schufa-Score verschlechtern kann.
Die Führung eines Tagesgeldkontos ist bei fast allen Anbietern kostenlos, es fällt also keine Grundgebühr an. Kosten für außerordentliche Leistungen sind in den AGB der Banken aufgelistet, fallen bei „normaler“ Kontoführung aber nicht an. Die Verwaltung des Kontos erfolgt über das Online-Banking. Nur noch wenige Banken bieten auch die Kontoführung per Telefon, Fax oder Post an. In diesen Fällen können beispielsweise Gebühren für den Versand von Kontoauszügen per Post anfallen.
Damit Sie Ihr Guthaben im Falle einer Insolvenz oder einer finanziellen Notlage der Bank nicht verlieren, existiert eine Einlagensicherung für private Geldanleger. Die EU-weite und staatliche garantierte Einlagensicherungsgrenze liegt bei 100.000 Euro, pro Person und Konto. Zusätzlich sind viele Banken in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert. Hier unterstützen sich Institute gegenseitig und können Ihnen oft Absicherungen für mehrere Millionen Euro garantieren. In unserem Tagesgeld Vergleich finden Sie zu jeder Bank die aktuellen Absicherungsgrenzen.
Das Tagesgeld lohnt sich insbesondere bei Banken, die ihre Konditionen an keine zusätzlichen Bedingungen knüpfen. Vorteilhaft ist es, wenn die Zinsen monatlich oder quartalsweise ausgezahlt werden. Eine kostenlose Kontoführung ist bei fast allen Banken garantiert. Legen Sie auf dem Konto mehr als 100.000 Euro an, prüfen Sie unbedingt, ob der Anbieter zusätzlich eine Mitgliedschaft in einem Einlagensicherungsfonds aufweisen kann.